Themen, die wir ansprechen
- Wie die mangelnde Selbstverständlichkeit von Inklusion den Familienalltag schwierig macht, wenn ein Kind Trisomie 21 hat
- Wie schwierig es ist für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, wenn sie erwachsen werden und selbstbestimmt wohnen möchten
- Wie gute Architektur, wie z. B. im Hobelwerk, Räume für Begegnungen schafft
- Wie ein erfolgreiches Projekt in Hamburg die Gründung von jawohn beflügelt hat
«Wenn es nicht existiert, dann muss man es erfinden» – diesen Grundsatz lebt Cristina Kofler. Sie hat zusammen mit Gleichgesinnten etwas ins Leben gerufen, dass es bisher so in der Schweiz nicht gab: selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung.
Im November 2023 hat der Verein jawohn einen grossen Meilenstein erreicht: in der Wohnbaugenossenschaft Hobelwerk in Oberwinterthur sind die ersten zwei Wohnungen bezogen worden, die jawohn vermietet. Das Spezielle daran: in diese Wohnungen sind sowohl Menschen mit als auch ohne kognitive Beeinträchtigung gezogen und bilden zusammen eine WG.
Cristina Kofler ist Mutter von drei Kindern, lebt im Kanton Zürich und ist Lehrerin. Eines ihrer Kinder hat Trisomie 21, und deshalb weiss Cristina aus erster Hand, was Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung bedeutet. Und was es heisst, wenn diese Inklusion nicht oder nur unter grossem persönlichem Einsatz zu erreichen ist.
Diese persönliche Erfahrung war eine starke Motivation, sich mit dem Thema selbstbestimmtes Wohnen auseinanderzusetzen. Um bald mal feststellen zu müssen: das ist in der Schweiz fast unmöglich für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Der Verein jawohn, der von Cristina initiiert worden ist, leistet Pionierarbeit, die eigentlich überfällig ist. Denn jawohn ist überzeugt: Integrativ und selbstbestimmt zu leben ist ein Grundrecht.
Wie das genau funktioniert, und weshalb selbstbestimmt Wohnen für Menschen mit einer Beeinträchtigung keine Selbstverständlichkeit ist, davon und mehr erzählt Cristina im Gespräch mit Barbara.